Harte Fakten zu den AI-Agenten

Beitrag von Dr. Dietmar Müller

Chefredakteur Beyond Buzzwords

22. Mai 2025

Wo sind die AI-Agenten, haben wir uns unlängst gefragt.

Cloudera wollte ebenfalls dieser Frage nachgehen und es genau wissen: Es hat im Januar und Februar dieses Jahres fast 1500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, darunter auch Deutschland, zum Thema AI-Agenten befragt. Ergebnis: 93 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind dran, bauen gerade den Einsatz aus oder bereiten ihn zumindest vor.

Die Studie „The Future of Enterprise AI Agents“ zeigt zudem, dass weltweit 96 Prozent planen, den Einsatz von AI-Agenten in den nächsten zwölf Monaten auszuweiten. 40 Prozent der Befragten in Deutschland streben eine erhebliche, unternehmensweite Ausweitung an. Rund zwei Drittel planen, AI-Agenten in folgenden Anwendungen einzusetzen: Bots zur Leistungsoptimierung (66 Prozent weltweit), Agenten zur Sicherheitsüberwachung (63 Prozent weltweit) und Entwicklungsassistenten (62 Prozent weltweit).

Besonders häufig kommen AI-Agenten derzeit in IT-nahen und kundenorientierten Bereichen zum Einsatz. In deutschen Unternehmen sind dies vor allem die IT (52 Prozent), der Kundensupport (24 Prozent) und das Finanzwesen (acht Prozent). Auf funktionaler Ebene dominieren dabei Anwendungsfälle wie der Kundensupport (75 Prozent), die Prozessautomatisierung (73 Prozent) und die personalisierte Ansprache in Vertrieb und Marketing (60 Prozent). Diese Beispiele verdeutlichen, wie AI-Agenten nicht nur interne Abläufe effizienter gestalten, sondern auch die Interaktion mit Kunden auf ein neues Niveau heben können.

Wachsende Ansprüche

Mit zunehmender Nutzung steigen auch die Erwartungen: 64 Prozent der Befragten wünschen sich stärkere Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen bei ihren AI-Agenten. Weitere häufig genannte Wünsche sind schnellere Schulungen und Anpassungen (54 Prozent) sowie eine verbesserte Verarbeitung natürlicher Sprache (53 Prozent), um die Interaktion intuitiver zu gestalten.

Neben den Vorteilen der Technologie liefert die Umfrage Antworten auf einige relevante Fragen rund um agentenbasierte AI, darunter:

  • Wie gut werden AI-Agenten bereits angenommen?
    66 Prozent der IT-Führungskräfte in deutschen Unternehmen (57 Prozent weltweit) geben an, in den letzten zwei Jahren AI-Agenten implementiert zu haben – 17 Prozent in Deutschland (21 Prozent weltweit) allein im letzten Jahr. Das betont die rasante Dynamik in diesem Bereich, die in Zukunft weiter zunimmt.
  • Wie werden AI-Agenten in Unternehmen eingesetzt?
    Weltweit bauen zwei Drittel (66 Prozent) Agenten auf AI-Infrastrukturplattformen im Unternehmen auf, während 60 Prozent in bestehende Kernanwendungen eingebettete Agentenfunktionen nutzen. Dieser hybride Ansatz spiegelt eine klare Präferenz für skalierbare, sichere und datennahe Implementierungen wider.
  • Was sind die Herausforderungen?
    Die drei größten Hindernisse für IT-Entscheider in Deutschland sind der Datenschutz mit 48 Prozent, der Mangel an Fachwissen mit 42 Prozent und die Integration mit Altsystemen mit 41 Prozent. Diese Probleme haben alle eine gemeinsame Wurzel: die Notwendigkeit einer robusten, einheitlichen Datenverwaltung und -steuerung. Hinzu kommt: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten in Deutschland empfindet AI-Agenten als verwirrend oder schwierig in der Anwendung – ein Hindernis, das die flächendeckende Einführung verlangsamt.

Vertrauen als kritischer Faktor

Auch das Vertrauen in die Fairness und Unvoreingenommenheit von AI-Agenten steht im Fokus. 53 Prozent der Befragten in Deutschland äußern Bedenken hinsichtlich möglicher Verzerrungen. Um dem entgegenzuwirken, haben bereits 42 Prozent Maßnahmen zur regelmäßigen Überprüfung von AI-Agenten eingeführt, 37 Prozent kombinieren sogar mehrere Verfahren zur Fairness-Sicherung – etwa durch menschliche Kontrollinstanzen, differenzierte Trainingsdaten und Audits.

Bild1-jpgUnternehmen sollten daher mit einem überschaubaren Projekt mit großer Wirkung beginnen, zum Beispiel einem internen IT-Support-Agenten. Diese schnell umsetzbaren Anwendungsfälle helfen Teams, den ROI nachzuweisen, internes Vertrauen aufzubauen und die Grundlage für breitere, skalierbare Implementierungen zu legen.

„AI-Agenten sind über das Experimentieren hinausgewachsen – sie liefern jetzt echte Automatisierung, Effizienz und Geschäftsergebnisse. Wir beobachten, dass Unternehmen Hunderte von Modellen in der Produktion einsetzen, die zuverlässige und gut verwaltete Daten benötigen, um bessere Ergebnisse zu erzielen“, so Benjamin Bohne, Group Vice President Sales CEMEA, bei Cloudera. „Im Jahr 2025 steht die agentenbasierte AI im Mittelpunkt, die auf der Dynamik der generativen AI aufbaut, aber eine noch größere operative Wirkung zeigt. Cloudera unterstützt diesen Wandel durch ein robustes Enterprise AI Ecosystem, das globalen Unternehmen dabei hilft, sichere, skalierbare und integrierte AI-Workflows zu entwickeln, die Daten in Taten verwandeln.“

(Quelle: Cloudera)

 

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