Was nutzen AI-Module dem ERP?

Beitrag von Dr. Dietmar Müller

Chefredakteur Beyond Buzzwords

25. Juni 2025

 

Alle reden von der künstlichen Intelligenz und wollen sie für ihr Unternehmen nutzen. Dabei kommt das Enterprise Resource Planning als zentrale Instanz in den Fokus. Wo und wie genau setzt die AI im ERP-System an und was dürfen Anwender erhoffen?

Der Hype um die künstliche Intelligenz ist berechtigt – die Artificial Intelligence (AI) liefert tatsächlich verblüffende Ergebnisse. Doch wie kommt die AI ins Enterprise Resource Planning (ERP)-System, so dass sie bei der Unternehmensführung helfen kann?

Die Antwort liefern AI-gestützte Module. Sie erweitern herkömmliche Systeme durch maschinelles Lernen, die Verarbeitung natürlicher Sprache und prädiktive Analysen. Sie automatisieren Aufgaben, bieten fortschrittliche Datenanalysen und verbessern die Entscheidungsfindung - was zu einer höheren Effizienz und optimierten Geschäftsprozessen führt.

Hier en détail die potenziellen Vorteile einer modularen Integration von AI in das ERP:

Automatisierung:

AI kann sich wiederholende Aufgaben wie Dateneingabe, Rechnungsverarbeitung und Berichterstellung automatisieren, wodurch Mitarbeiter Zeit für strategischere Aufgaben haben.

Prädiktive Analysen: 

AI-Algorithmen analysieren historische Daten, um Trends in Bereichen wie Umsatz, Nachfrage und Bestand zu identifizieren und optimalerweise zu prognostizieren. Das hebt das ERP auf ein neues Level. Die AI kann auch komplexe Prozesse wie Supply-Chain-Management, Finanzprognosen und HR-Abläufe automatisieren.

Personalisierung:

Computer galten Langezeit als unpersönlich. AI kann jedoch das Nutzererlebnis auf der Grundlage von Rollen und Zuständigkeiten personalisieren und relevante Informationen und Empfehlungen bereitstellen. Davon profitieren aber nicht nur die direkten Anwender, sondern auch die Kunden: AI-gesteuerte Chatbots und virtuelle Assistenten können Support in Echtzeit bieten, Fragen beantworten und mittlerweile umfangreich Hilfestellungen geben.

Anomalien aufdecken:

AI kann ungewöhnliche Muster und Anomalien in Daten erkennen und damit potenziellen Betrug oder betriebliche Ineffizienzen aufdecken. Da unterstützt die Security-Verantwortlichen ungemein.

Gesteigerte Effizienz:

Durch die Automatisierung von Aufgaben und die Straffung von Prozessen wird der manuelle Aufwand reduziert und die betriebliche Effizienz insgesamt verbessert. Datengestützte Einblicke und vorausschauende Analysen ermöglichen eine fundiertere und strategischere Entscheidungsfindung. AI-Algorithmen können zudem Fehler reduzieren und die Genauigkeit von Datenanalysen und Prognosen verbessern.

Herausforderung für Mitarbeiter 

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Implementierung von AI-unterfütterten ERP-Modulen Änderungen in den Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen der Mitarbeiter erfordert. Das kann eine Herausforderung darstellen, die natürliche Reaktion der Belegschaft ist oft Widerstand. Dem muss das Management erfahrungsgemäß mit Verständnis und Unterstützung begegnen, Druck hat sich häufig als kontraproduktiv erwiesen. Zeigen Sie die zu erwartenden Vorteile und Erleichterungen auf! Trotzdem kann die Einführung der AI zunächst teuer sein und erhebliche Investitionen in die Technologie selbst sowie in eine ausführliche Schulungen erfordern.

Aber Untätigkeit ist keine Option: AI-gesteuerte ERP-Systeme sind keine revolutionäre Entwicklung, sondern eine notwendige Anpassung an die sich ständig verändernde globale Geschäftswelt. Und Ihre Wettbewerber stehen nicht still, sondern werden die genannten Vorteile von AI-Modulen im ERP einsetzen. Wollen Sie da zurückbleiben? Um die Dringlichkeit des Vorgehens klar aufzuzeigen, hier ein kleines aber elementares Exempel aus der mittelständischen Praxis:

In der Fertigung kann die AI dazu beitragen, die Nachfrage nach bestimmten Erzeugnissen oder Rohstoffen einfach und schnell vorherzusagen. Darauf aufbauend kann die Produktion angepasst werden, um die Planungssicherheit zu erhöhen. Dadurch werden Engpässe vermieden, die Lieferzuverlässigkeit verbessert und die Produktion entsprechend dem tatsächlichen Marktbedarf optimiert.

Hört sich gut an, oder? Ist das nicht den Aufwand wert?

 

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