Managed Security als Motor für sichere Digitalisierung

Beitrag von Tommy Grosche

03. September 2025

von Tommy Grosche, Country Manager Germany bei Fortinet

Die Digitalisierung öffnet dem industriellen Mittelstand zwar neue Türen, bringt aber auch Cybergefahren mit sich. Gerade KMU fehlt oft das nötige Fachpersonal, um ihre IT und OT wirksam abzusichern. Hier bieten Managed Security Services eine pragmatische Lösung. Worauf es bei der Auswahl eines Anbieters ankommt, erläutert Tommy Grosche, Country Manager Germany bei Fortinet, in einem Gastkommentar.


Die digitale Transformation im Mittelstand ist in vollem Gange. Moderne ERP-Systeme, vernetzte Produktionsanlagen und hybride IT/OT (Operational Technology)-Infrastrukturen eröffnen enorme Effizienzpotenziale. Doch je stärker IT und Produktion vernetzt sind, desto größer wird die Angriffsfläche und desto attraktiver werden Unternehmen als Ziel für Cyberangriffe.

Gerade für mittelständische Fertigungsbetriebe ergibt sich dadurch eine gefährliche Gemengelage: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie ihre Prozesse digitalisieren und vernetzen – dürfen dabei aber die Security ihrer IT- und Produktionsumgebungen nicht vernachlässigen. Vielen fehlt es jedoch an den personellen und finanziellen Ressourcen, um ein eigenes Security Operations Center (SOC) aufzubauen und dieses rund um die Uhr zu betreiben.

Managed Security Services: Cybersecurity als Dienstleistung

Managed Security Service Provider (MSSPs) bieten hier einen pragmatischen Ausweg. Sie ermöglichen es Unternehmen, ihre IT- und OT-Security professionell abzusichern, ohne dass sie selbst hochspezialisierte Security-Teams aufbauen müssen. Über spezialisierte Lösungen wie Managed Firewalls oder SASE-Plattformen erhalten Unternehmen einfachen Zugang zu modernsten Sicherheitsarchitekturen. Gerade für Betriebe mit sensiblen ERP-Systemen, vernetzten Produktionsanlagen oder hybriden IT/OT-Strukturen sind MSSPs ein zentraler Baustein für den Schutz der digitalen Infrastruktur.

Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei das sogenannte Security Operations Center as a Service (SOCaaS) – ein ausgelagertes Cybersecurity-Zentrum, das die IT-Umgebung eines Unternehmens rund um die Uhr überwacht, Bedrohungen in Echtzeit erkennt und gezielt Gegenmaßnahmen einleitet. Moderne SOCaaS-Angebote schließen zunehmend auch ein sogenanntes OT-SOC mit ein. Dieses schützt speziell die OT-Umgebungen, also Produktionsanlagen und industrielle Steuerungssysteme. Mithilfe moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz (AI), Machine Learning und globaler Threat Intelligence lassen sich Angriffe frühzeitig erkennen und effektiv abwehren.

Worauf Unternehmen bei der Auswahl eines SOCaaS-Anbieters achten sollten

Die zunehmende Professionalisierung auf Seiten der Cyberkriminellen erfordert auch von MSSPs ein hohes Maß an Expertise und technologischer Weiterentwicklung. Bei der Auswahl eines geeigneten SOCaaS-Anbieters sollten mittelständische Unternehmen daher genau hinschauen:

Technologische Unabhängigkeit

Verfügt der Anbieter über eigene, integrierte Technologien? Das spricht für eine bessere Abstimmung der Security-Komponenten, höhere Effizienz und oft auch für mehr Kostentransparenz.

Kontinuierliche Überwachung

Kann der Anbieter eine echte 24/7-Überwachung gewährleisten? Unternehmen sollten sich aufzeigen lassen, wie die Überwachung technisch umgesetzt wird, ob global verteilte SOCs im Einsatz sind und welche Notfallkonzepte greifen, um eine unterbrechungsfreie Überwachung sicherzustellen.

Effektive Bedrohungserkennung

Verfügt der Anbieter über moderne Technologien wie AI und Machine Learning, um die enorme Menge an Warnmeldungen zuverlässig zu filtern?

Reaktionsgeschwindigkeit

Wie schnell kann der Anbieter Vorfälle identifizieren, eindämmen und beseitigen? Idealerweise kombiniert der SOCaaS-Anbieter menschliche Expertise mit Automatisierungstechnologien wie SOAR (Security Orchestration, Automation and Response), um die Reaktionszeiten weiter zu verkürzen.

Einsatz von Threat Intelligence und AI

Die Bedrohungslage entwickelt sich täglich weiter. Ein professioneller SOCaaS-Anbieter muss aktuelle Threat Intelligence nutzen, um neue Angriffsmuster frühzeitig zu erkennen. Der gezielte Einsatz von AI und Machine Learning ist heute keine Kür mehr, sondern Pflicht, um mit der Dynamik der Angriffe Schritt zu halten.

Skalierbarkeit und Flexibilität

Gerade mittelständische Unternehmen wachsen oft dynamisch oder passen ihre Strukturen regelmäßig an. Ein guter SOCaaS-Anbieter bietet flexible Lizenzmodelle und skalierbare Lösungen, die sich ohne großen Aufwand an veränderte Anforderungen anpassen lassen.

Security ganzheitlich denken

Für mittelständische Unternehmen, die ihre IT- und OT-Security stärken und gleichzeitig ihre Ressourcen effizient nutzen möchten, sind Managed Security Services eine attraktive und zukunftsweisende Lösung. Sie bieten den dringend benötigten Schutz vor Cyberbedrohungen und schaffen Freiräume, damit sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Ein integrierter Plattformansatz spielt dabei eine zentrale Rolle: Cybersecurity-Lösungen wie Secure SD-WAN, Multi-Cloud-Security und SASE sind optimal aufeinander abgestimmt und kommen aus einer Hand. Das erleichtert die Verwaltung erheblich und reduziert die Komplexität der Sicherheitsarchitektur spürbar. Gerade für den Mittelstand, der oft nicht über eigene Experten oder ausreichende Kapazitäten verfügt, ist dieser ganzheitliche Ansatz entscheidend, um die digitale Transformation sicher und effizient zu gestalten.

 

 

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