Der Einsatz von Artificial Intelligence im deutschen Mittelstand schreitet rasant voran. Doch bei den Governance-Strukturen gibt es erheblichen Nachholbedarf. Eine neue Studie von HiBob beleuchtet das Problem.
Der flächendeckende Einsatz von Artificial Intelligence (AI) in Deutschland schreitet stetig voran. Damit sie nicht aus dem Ruder und damit Amok läuft, sind Governance-Strukturen unerlässlich. Bei diesen herrschen jedoch große Lücken, wie eine neue Umfrage des HR-Plattformanbieters HiBob unter 2.000 Angestellten, die Mehrzahl davon Fachkräfte, zeigt.
Während nämlich alle (!) Teilnehmer angeben, dass AI in mindestens einer Business Unit ihres Unternehmens genutzt wird, verfügt nur etwas über die Hälfte (53 Prozent) der Firmen über klare interne Governance-Strukturen für AI. Der Rest stellt entweder gar keine formellen Regeln auf oder setzt die Nutzer darüber nicht in Kenntnis. Dabei sind Arbeitgeber durch das seit Februar 2025 geltende EU-AI-Gesetz verpflichtet, den AI-Anwendern die dafür nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln.
AI für Datenanalyse und HR
Die aktuellen Einsatzbereiche von AI in Unternehmen sind laut der Umfrage:
Datenanalyse und Reporting (56 Prozent):
Große Datenmengen durchforsten, Muster erkennen, verwertbare Erkenntnisse gewinnen – das beschleunigt Entscheidungen und reduziert Fehler, die bei manueller Analyse auftreten können.
Automatisierung wiederkehrender Verwaltungsaufgaben (49 Prozent):
Von der Terminplanung bis hin zu Standardberichten und E-Mails übernimmt die AI zeitraubende Routinearbeit.
Leistungs- und Produktivitätsmessung (26 Prozent): Die AI verfolgt Arbeitsfortschritte, identifiziert Engpässe und liefert Feedback in Echtzeit. Diese Erkenntnisse helfen Führungskräften und Mitarbeitern ihre Ziele besser zu erreichen.
Unterstützung bei Content und Kommunikation (24 Prozent):
Ob interne Updates, Social-Media-Posts oder Kundenantworten – AI fungiert als digitaler Assistent für textlastige Aufgaben.
HR-Abteilungen ziehen ihren ganz eigenen Nutzen aus der Technologie: Für 53 Prozent der befragten HR-Manager kommt AI beim Onboarding neuer Mitarbeitender zum Einsatz – und das anscheinend mit großem Erfolg: 82 Prozent berichten von verkürzten Einarbeitungszeiten. Hinzu kommen 72 Prozent, die AI für die Weiterbildung von Mitarbeitenden einsetzen.
„Der verantwortungsvolle Einsatz von AI steht und fällt mit klaren internen Richtlinien. Besonders für neue Mitarbeiter ist es entscheidend, dass der Umgang mit AI transparent geregelt ist – nur so können sie die Technologie sicher nutzen und ihr Potenzial von Anfang an ausschöpfen. Klare Governance-Strukturen helfen Unternehmen, Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren“,
sagt Melanie Wagner, Country Manager DACH bei HiBob.
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