Visuelle Workflows modellieren Unternehmensprozesse, ohne dass der Anwender dafür eine Zeile Code schreiben muss. Sie demokratisieren damit das Programmieren.
Visuelle Workflows verwenden grafische Elemente anstelle von Text oder Code, um Unternehmensprozesse zu modellieren. Statt Schritte in einer Textliste aufzuschreiben, werden sie als Formen, Symbole und Verbindungslinien dargestellt. Ovale etwa stehen für Start- und Endpunkte, Rechtecke für Aktionen und Rauten für Entscheidungen, die den Prozess in verschiedene Richtungen lenken. Das macht visuelle Workflows auch vollständig nachvollzieh- und reproduzierbar. Sie unterstützen die Beteiligten dabei, jeden Prozessschritt zu prüfen und zu verifizieren.
Damit helfen visuelle Workflows, die Arbeit mit AI und den Aufbau von AI-Agenten zu demokratisieren. Unternehmen müssen keine neuen AI-Teams zusammenstellen, sondern können auf bestehende Data-Teams und andere Fachexpert:innen zurückgreifen und diese gezielt weiterbilden. Visuelle Workflows erlauben so einen besonders einfachen Einstieg in die AI- und Datenarbeit sowie den schrittweisen Aufbau neuer Expertise, um tiefer in die Bereiche Data Science und AI einzutauchen und komplexere Systeme aufzubauen. Sie ermöglichen es, Agenten Schritt für Schritt aufzubauen. So kann man mit kleinen Bausteinen anfangen, diese zusammenfügen und erhält auf diese Weise schnell ein System, das nach und nach deutlich anspruchsvollere Aufgaben bewältigen kann.
Tools für den visuellen Workflow basieren zudem in der Regel auf dem „Drag-and-drop“-Prinzip. Nutzer*innen können vorgefertigte Bausteine wie z. B. „E-Mail senden“, „Datenbank-Eintrag erstellen“ oder „Genehmigung anfordern“ per Mausklick miteinander verbinden. Durch die visuelle Darstellung wird die Abfolge der Schritte und die Logik des Prozesses für die Anwender:innen verständlich. Er kann auf einen Blick erkennen, welche Aktion welche Folge hat und wo es Verzweigungen gibt. Visuelle Workflows sind damit das Fundament von No/Low-Code-Plattformen. Sie ermöglichen es den Nutzenden, funktionierende Anwendungen zu erstellen, indem sie einfach visuelle Bausteine miteinander verbinden, ohne eine einzige Zeile Code schreiben zu müssen.
„Bei der Arbeit mit Daten und AI ist es wichtig, nachvollziehen zu können, was während der Verarbeitung geschieht. Visuelle Workflows gewährleisten dies, lösen so die Herausforderung fehlender Transparenz und machen alle Prozesse einfach auditierbar,“ erklärt Michael Berthold, CEO von KNIME, ein Anbieter einer Plattform für visuelle Workflows. „Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Demokratisierung der AI-Arbeit, da visuelle Workflows sogar den Aufbau komplexer AI-Agenten ermöglichen, ohne eine Zeile Code zu schreiben. So wird der Einsatz professioneller AI-basierter Prozesse für die Datenanalyse und andere Prozesse in Unternehmen anwendergerechter und leichter zugänglich.“
Weitere Artikel zum Schwerpunkt „Lowcode“