Neuer Podcast „Machine Minds“: Warum der Mittelstand auf KI setzen muss

Beitrag von Prof. Dr. Holger Schmidt

Digitalökonom ,F.A.Z. Redaktionsleiter Newsletter & Verticals, Leiter Digitalwirtschaft

07. Oktober 2025

Maschinen, Daten, Durchblick: Warum der Mittelstand jetzt auf KI setzen muss 

KI ist in aller Munde – doch was passiert wirklich in den Werkshallen und Büros des deutschen Mittelstands? In der ersten Folge des neuen Podcasts „Machine Minds – der KI-Podcast der Industrie“ sprechen Holger Schmidt und Michael Finkler offen darüber, wo der Mittelstand bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz steht, welche Fehler wiederholt werden – und wo die größten Chancen liegen. 

„Schon wieder ein KI-Podcast?“ – Mit dieser Frage startet Holger Schmidt in die erste Folge von Machine Minds. Doch schnell wird klar: Hier geht es nicht um Schlagworte, sondern um Substanz. Gemeinsam mit Michael Finkler, langjährigem Brancheninsider und VDMA-Vorstand, diskutiert er, warum der Mittelstand beim Thema KI zwar spät dran, aber längst nicht abgehängt ist. 

  • Warum viele Unternehmen „KI schon längst nutzen, ohne es zu wissen
  • welche Rolle KI-Agenten und Wissensmanagement in Zukunft spielen, 
  • und warum jetzt Mut wichtiger ist als Perfektion.

Jetzt die komplette Analyse hören: 

KI zwischen Hype und Realität 

Finkler macht zu Beginn des Podcasts deutlich: „Viele Mittelständler haben mehr KI im Einsatz, als sie denken – etwa in der automatischen Belegerkennung oder im Qualitätsmanagement. Nur wird das selten als KI wahrgenommen.“ Gleichzeitig mangele es an strategischer Relevanz, an Management-Know-how und an Mut, das Thema wirklich ins Zentrum der Unternehmensstrategie zu rücken. 

Zwischen Altlasten und Aufbruch 

Ein weiteres zentrales Thema: die technische Komplexität. Alte Systeme, fehlende Datenqualität und Insellösungen bremsen viele Unternehmen aus. „Wer KI will, muss zuerst seine Hausaufgaben machen“, betont Finkler – und meint damit Dateninfrastruktur, Prozessklarheit und digitale Kultur. 

Holger Schmidt ergänzt: „Industrie 4.0 war das letzte große Versprechen – aber der Produktivitätsschub blieb aus. Damit uns das bei KI nicht wieder passiert, müssen wir diesmal konsequent vom Markt und vom Kunden her denken.“ 

KI-Agenten als Gamechanger 

Besonders spannend wird es, wenn Finkler über die nächste Evolutionsstufe spricht: KI-Agenten. Diese sollen ganze Prozessketten automatisieren – vom Einkauf bis zur Buchhaltung. „Agentic AI wird der Gamechanger in der Verwaltung“, sagt er. Während viele Produktionsprozesse schon weitgehend automatisiert sind, sei die Verwaltung der nächste große Hebel für Produktivität. 

Doch auch hier gilt: Nicht jeder Einsatz lohnt sich sofort. Finkler empfiehlt, mit kleinen, klar abgegrenzten Anwendungsfeldern zu starten – etwa in Einkauf, Vertrieb oder Service. 

Zum Abschluss skizzieren Schmidt und Finkler die Roadmap für Unternehmen, die jetzt loslegen wollen: 

  1. Strategische Relevanz schaffen – KI ist Chefsache. 
  1. Digitalstrategie entwickeln – mit Fokus auf Markt und Kunde. 
  1. Hausaufgaben machen – Daten, Systeme und Prozesse modernisieren. 
  1. Von Best Practices lernen – statt individuelle Insellösungen zu basteln. 

„Wir müssen nicht Weltmeister in der KI-Entwicklung werden“, fasst Finkler zusammen, „aber Weltmeister in der KI-Nutzung.“

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